mir scheint, als passten dinge einfach zusammen, als fügten sie sich in einem fluß zu einem kontinuierlichem strom; einem strom aus gegebenheiten, begegnungen und erfahrungen, die man dabei macht. vielleicht idealisiere oder romantisiere ich dadurch mein leben, aber so denke ich nun mal, das ist mein blick auf die welt, auf meine welt allemal, auf mein leben. ich rufe hinein und – meinen erwartungen entsprechend oder der gedachten konsequenz folgend – ruft das leben zurück. das ist in dem moment nicht unmittelbar als zusammenhängender fluß erkennbar, ungeduld und unsicherheit versperren den blick.
jetzt bin ich in einer weiteren neuen lebensphase. ich betrachte mich in ihr, meine umwelt, mein soziales umfeld. passenderweise ziehe ich um und nehme viele dinge zur hand, die ich lange nicht mehr betrachtet habe. hier sind es tatsächliche, reale sachen. da sind briefe, die ich erhalten habe, aufzeichnungen von mir, verfasst in ganz anderen zeiträumen, und doch erkenne ich mich, erkenne ich meinen weg und bin erstaunt, überrascht, teilweise leicht schockiert, wie viele dinge sich schon vor einer ganzen weile abzeichneten, hätten herauslesen lassen. aber ich bin sicher, dass ich den weg nicht hätte abkürzen können. einige erfahrungen wären in dieser fülle als lerneffekt nicht mehr wirklich nötig gewesen, aber effizienz ist bei einem gelebten leben wohl kein echter maßstab. jedenfalls scheinen all diese dinge auch ineinanderzugreifen, sich zu diesem fluß zu formen, der mich in diese lebensphase jetzt hineingeströmt hat.
ich lese gerade ein ganz wundervolles buch. es bringt mich zum denken, zum reflektieren über mich selbst, über menschen an sich, es berührt und bewegt mich. ständig sind da passagen, die mir ganz besonders bemerkenswert erscheinen, auf die ich zurückkommen möchte, denen ich mehr zeit widmen will, über die ich mit ausgewählten personen sprechen möchte. eine passage begegnete mir gestern:
„INTIMIDADE IMPERIOSA: GEBIETERISCHE INTIMITÄT. In der Intimität sind wir ineinander verschränkt, und die unsichtbaren Bunde sind eine befreiende Fessel. Diese Verschränkung ist gebieterisch: Sie verlangt Ausschließlichkeit, Teilen ist verraten. Doch wir mögen, lieben und berühren nicht nur einen einzigen Menschen. Was tun? Regie führen über die verschiedenen Intimitäten? Pedantische Buchhaltung über Themen, Worte, Gesten? Über gemeinsames Wissen und Geheimnisse? Es wäre ein lautlos träufelndes Gift.“
(pascal mercier: nachtzug nach lissabon)
und ich denke an meine freundin s.. wir sind einander in den letzten monaten entglitten, und das tut mir weh. ich weiß keine lösung, und ich weiß noch nichtmal, ob ich das alles noch will. jedenfalls "so" will ich es nicht mehr. aber ich denke auch an mich, an meine gegenwärtige situation und versuche ganz ehrlich mit mir zu sein, ob ich denn jetzt relaxter damit bin, weil ich mein lieblingswesen gefunden habe. ich darf doch deshalb nicht mein bemühen um andere menschen reduzieren. ich darf doch nicht "satt" sein, weil ich liebe. wie viel veränderung erträgt eine freundschaft? wie weit darf die intimität reichen, ohne die "normalen" grenzen zu überstrapazieren?
da ist so viel mehr zu sagen und zu denken und zu tun, aber leider habe ich überhaupt gar keine zeit dafür. das leben überrollt mich, alles sind unfertige baustellen, ich stolpere und tue und mache, was ich kann, so vieles leider dabei nur halb. aber es geht im moment einfach nicht anders, ich kann es gerade nicht besser.
jetzt bin ich in einer weiteren neuen lebensphase. ich betrachte mich in ihr, meine umwelt, mein soziales umfeld. passenderweise ziehe ich um und nehme viele dinge zur hand, die ich lange nicht mehr betrachtet habe. hier sind es tatsächliche, reale sachen. da sind briefe, die ich erhalten habe, aufzeichnungen von mir, verfasst in ganz anderen zeiträumen, und doch erkenne ich mich, erkenne ich meinen weg und bin erstaunt, überrascht, teilweise leicht schockiert, wie viele dinge sich schon vor einer ganzen weile abzeichneten, hätten herauslesen lassen. aber ich bin sicher, dass ich den weg nicht hätte abkürzen können. einige erfahrungen wären in dieser fülle als lerneffekt nicht mehr wirklich nötig gewesen, aber effizienz ist bei einem gelebten leben wohl kein echter maßstab. jedenfalls scheinen all diese dinge auch ineinanderzugreifen, sich zu diesem fluß zu formen, der mich in diese lebensphase jetzt hineingeströmt hat.
ich lese gerade ein ganz wundervolles buch. es bringt mich zum denken, zum reflektieren über mich selbst, über menschen an sich, es berührt und bewegt mich. ständig sind da passagen, die mir ganz besonders bemerkenswert erscheinen, auf die ich zurückkommen möchte, denen ich mehr zeit widmen will, über die ich mit ausgewählten personen sprechen möchte. eine passage begegnete mir gestern:
„INTIMIDADE IMPERIOSA: GEBIETERISCHE INTIMITÄT. In der Intimität sind wir ineinander verschränkt, und die unsichtbaren Bunde sind eine befreiende Fessel. Diese Verschränkung ist gebieterisch: Sie verlangt Ausschließlichkeit, Teilen ist verraten. Doch wir mögen, lieben und berühren nicht nur einen einzigen Menschen. Was tun? Regie führen über die verschiedenen Intimitäten? Pedantische Buchhaltung über Themen, Worte, Gesten? Über gemeinsames Wissen und Geheimnisse? Es wäre ein lautlos träufelndes Gift.“
(pascal mercier: nachtzug nach lissabon)
und ich denke an meine freundin s.. wir sind einander in den letzten monaten entglitten, und das tut mir weh. ich weiß keine lösung, und ich weiß noch nichtmal, ob ich das alles noch will. jedenfalls "so" will ich es nicht mehr. aber ich denke auch an mich, an meine gegenwärtige situation und versuche ganz ehrlich mit mir zu sein, ob ich denn jetzt relaxter damit bin, weil ich mein lieblingswesen gefunden habe. ich darf doch deshalb nicht mein bemühen um andere menschen reduzieren. ich darf doch nicht "satt" sein, weil ich liebe. wie viel veränderung erträgt eine freundschaft? wie weit darf die intimität reichen, ohne die "normalen" grenzen zu überstrapazieren?
da ist so viel mehr zu sagen und zu denken und zu tun, aber leider habe ich überhaupt gar keine zeit dafür. das leben überrollt mich, alles sind unfertige baustellen, ich stolpere und tue und mache, was ich kann, so vieles leider dabei nur halb. aber es geht im moment einfach nicht anders, ich kann es gerade nicht besser.
pastmidnight - am Mittwoch, 4. August 2004, 11:13